NEUROVASKULÄRE KOMPRESSION |
|
|||||||||||||||||
|
|
|||||||||||||||||
KRANKHEITSBILDER |
|
|||||||||||||||||
|
|
|||||||||||||||||
Trigeminusneuralgie Spasmus hemifazialis Glossopharyngeusneuralgie Arterielle Hypertonie Trigeminusneuralgie Die
Trigeminusneuralgie (TN) ist ein Gesichtsschmerz mit einem sehr
charakteristischen Erscheinungsbild im Versorgungsbereich des fünften
Hirnnerven (Nervus trigeminus). Die Schmerzen können in einem oder
mehreren Ästen des Nervens auftreten und werden klassischerweise als
scharfer, lancierend, elektrisierend und einschießend beschrieben. In 5% der
Fälle treten die Schmerzen in beiden Gesichtshälften auf, doch für gewöhnlich
ist die Erkrankung einseitig. Die Schmerzen treten als Attacken auf, die
Sekunden bis Minuten dauern. Die Schmerzen können durch Essen, Lachen,
Zähneputzen, Sprechen, Rasieren oder durch bloßes Berühren des Gesichtes
ausgelöst („getriggert") werden. Als Ursachen einer Trigeminusneuralgie können in seltenen
Fällen ein Tumor im Verlauf des Nervens oder eine Multiple Sklerose
ausgemacht werden. Durch eine Kernspintomographie können diese Ursachen
ausgeschlossen werden. In der überwiegenden Zahl der Fälle kann ein
auffälliger Gefäßverlauf in der hinteren Schädelgrube mit kompressiver Wirkung
auf den Nerven (sog. neurovaskuläre Kompression) im Bereich der
Wurzeleintrittszone ausgemacht werden. Medikamentös
ist eine Behandlung mit Carbamazepin, Phenytoin, Lioresal und Gabapentin
möglich. Bei nachgewiesenem Tumor ist eine Operation des Tumors in Erwägung
zu ziehen. Bei Therapieresistenz, Progredienz der Schmerzen oder starken
Nebenwirkungen der Medikamente stehen operative Verfahren zur Verfügung
(mikrovaskuläre Dekompression, Thermokoagulation, retroganglionäre
Glycerolinjektion). Bei
der Thermokoagulation und Glycerolinjektion handelt es sich im engeren Sinne
um destruktive Verfahren mit dem Ziel der Blockade der Schmerzleitung. Bei
der mikrovaskulären Dekompression nach Jannetta handelt es sich um eine
kausale Therapieform mit dem Ziel, die häufig gefundene vaskuläre Kompression
des Nervens operativ zu beheben. Dabei werden sehr gute Langzeitergebnisse
der Schmerzfreiheit, Funktionserhalt und der Lebensqualität im Vergleich zu
den anderen destruktiven Methoden erzielt. Spasmus hemifazialis Der
Spasmus hemifazialis (Synonym: hemifazieller Spasmus, Spasmus hemifaciei,
HFS) ist eine seltene Erkrankung des Nervus fazialis. Es kommt zu halbseitigen
unwillkürlichen Kontraktionen (Synkinesien) der mimischen Gesichtsmuskulatur
besonders im Bereich das Mundwinkels und des Auges. Die Kontraktionen können
als einzelne Zuckungen oder auch als länger anhaltende tonische Krämpfe mit
Verziehen der Gesichtshälfte imponieren. Diese sind in der Regel schmerzlos.
Das Leiden ist für den Betroffenen besonders belastend und führt oft zu einem
sozialen Rückzug (z.B. Karriereknick, Isolation) Als
Ursache können vereinzelt Tumore im Verlauf des Nervus fazialis, entzündliche
Veränderungen des Nervens, Verletzungen des Nervens, aber auch krankhafte
Veränderungen im Hirnstamm vorkommen. In den meisten Fällen besteht jedoch
eine neurovaskuläre Kompression des Nervens an seiner Wurzeleintrittszone in
der hinteren Schädelgrube. Mit der Kernspintomographie können die
verschiedenen Ursachen diagnostiziert werden. Unter anderem ist es mit
hochauflösender Kernspintomographie möglich, eine neurovaskuläre
Kompression nachzuweisen. Medikamentös
wird Cerbamazepine, Phenytoin und Baclofen angewendet. Symptomatisch wird die
Injektion von Botulinus-Toxin in den betroffenen Gesichtsmuskeln vorgenommen,
die zu einer passageren Lähmung der entsprechenden Muskeln führt. Die Wirkung
klingt in der Regel nach einer gewissen Zeit ab und die Symptomatik kehrt
zurück. Als
kausale Therapie wird die mikrovaskuläre Dekompression angeboten. Dabei wird
eine auffällige komprimierende Gefäßschlinge an der Wurzeleintrittszone
des Nervus fazialis mikrochirurgisch verlagert und durch Einlage von
Kunststoffwatte (Teflon) der Nerv abgepolstert. Das Verfahren kann bei etwa
80-90% der Fälle zu einem dauerhaften Erfolg ohne Funktionseinschränkungen
führen. Destruktive Verfahren wie z.B. Durchtrennung des Nervens mit
entsprechenden Funktionsein-schränkungen sind zu vermeiden. Glossopharyngeusneuralgie Die
Glossopharyngeusneuralgie ist ein Schmerz im Bereich des Rachens, der Zunge
und des Zungengrundes und kann in extremen Phasen auch den äußeren Gehörgang
erfassen. Die Schmerzen werden als scharf, einschießend, lancierend und
elektrisierend beschrieben. Sie können zuweilen einen
"vernichtenden" Charakter haben. Der Schmerz kann unvermittelt
spontan auftreten aber auch durch Schluckbewegung, Sprechen, Husten oder
Berührung der Zunge bzw. Rachen ausgelöst (getriggert) werden. Die
Glossopharyngeusneuralgie kann mit Herz-rhythmusstörungen und Bluthochdruck
einhergehen. Ursache
können in seltenen Fällen Tumore im Verlaufe des Nervens oder des Halses,
entzündliche Veränderungen des Nervensystems oder Verletzungen des Nervens
sein. In der überwiegenden Zahl findet man keine sichere Ursache, und man
bezeichnet diese dann als sog. ideopathische Glossopharyngeusneuralgie. Bei
dieser Form wird jedoch in den meisten Fällen eine auffällige Gefäßschlinge
an der Wurzeleintrittszone des Nervus glossopharyngeus und vagus dicht am
Hirnstamm gefunden, die man als neurovaskuläre Kompression bezeichnet. Mit
der Kernspintomographie gelingt es, die neurovaskuläre Kompression regelmäßig
nachzuweisen. Medikamentös
wird vorwiegend mit Carbamazepin und Phenytoin zu behandeln versucht. Daneben
werden verschiedene Methoden mit Infiltration von Anästhetika oder Alkohol an
verschiedenen extrakraniellen Stellen im Verlaufe des Nervens vorgenommen mit
vorwiegend passagerer Schmerzlinderung.
Mit
der mikrovaskulären Dekompression gelingt es erfolgreich, dauerhafte
Schmerzfreiheit ohne Funktionseinschränkungen zu erzielen, so dass diese
Behandlungsmethode zunehmend als Methode der Wahl angesehen werden kann.
Destruktive Verfahren wie z.B. Durchtrennen des Nervens sind nicht
angebracht. Arterielle Hypertonie Bluthochdruck
belastet eine große Zahl von Menschen. Über 80% der Patienten mit erhöhtem
Blutdruck leiden an der sog. essentiellen Hypertonie, für die bisher keine
eindeutige Ursache gefunden wurde. Unbehandelt führt diese Erkrankung u.a.
häufig zu Arteriosklerose, Schlaganfall und Herzinfarkt. Viele Patienten
müssen daher ihr Leben lang Medikamente einnehmen. Es
ist bekannt, dass das zentrale Nervensystem bei der Regulierung des Blutdrucks
eine große Rolle spielt. Neuere Beobachtungen zeigen, dass auffällige
Gefäß-Nervenkontakte im Sinne einer neurovaskulären Kompression unmittelbar
an den wichtigen Regulationszentren im Bereich des Hirnstammes mit erhöhtem
Blutdruck einhergehen. Bei einer Anzahl von Patienten konnte gezeigt werden,
dass durch Behebung dieser Kontakte - die sog. mikrovaskuläre Dekompression -
der Blutdruck gesenkt werden oder sogar völlig normalisiert werden kann.
Zwischen dieser neurovaskulären Kompression und der essentiellen Hypertonie
lässt sich ein ursächlicher Zusammenhang vermuten. Im Rahmen einer
gemeinsamen wissenschaftlichen Studie mit der Medizinischen Klinik IV der
Universität |
|
|||||||||||||||||
|
|
|||||||||||||||||
NVCHOME.COM |
|
|||||||||||||||||
R. NARAGHI |
|
|||||||||||||||||
|
|